Leserbrief Michael Schüler (31.8.21 an GZ)

Was bedeutet, die „Belange der Nachbarschaft“ seien der Raulf-Kies GmbH wichtig?

Die Firma ist bis heute nicht an die Wiedelahrer Bürgerschaft herangetreten, sondern hat sich nur konspirativ mit dem Ortsvorsteher u. 2 weiteren CDU-Mitgliedern getroffen. Eine 6-wöchige verfahrensbedingte Antragsfrist (endet 13.08.) verpflichtete schließlich, das Vorhaben zu veröffentlichen.

Die Firma benennt „bürgerfreundlichen Maßnahmen“ (z.B. E-Bagger, saubere Kiesförderung), verschweigt aber die höllenlaute Brecheranlage u. Kiesförderbänder zur Sortierung. Frau Pupka, die Geschäftsführerin von Raulf-Kies spricht jetzt schon -im Gegensatz zu ihrem Antrag (20-25 LKW)- von mehr als doppelt so vielen LKWs pro Werktag – also 100 Fahrten (leer/voll). Bedenkt man, dass im Winter kältebedingt wenig Beton verbaut wird, konzentriert sich der LKW-Verkehr in den Sommermonaten, und es könnten Spitzenbelastungen von über 200 Fahrten sich einstellen.

Der Transportverkehr soll laut Antrag mit Hilfe eines „Rechtsabbiegepfeils“ nach Norden abgeleitet werden. Das ist völlig, an Hand des enormen Umweges über Schladen, unrealistisch und verkehrsrechtlich nicht bindend. Selbst massenhafte u. lebensgefährliche, im selben Bereich begangene Geschwindigkeitsverstöße -entlang des Schulweges zur Sporthalle- sind ja laut Verkehrsamt u. Polizei nicht kontrollierbar, geschweige denn das Fahrverhalten von LKWs.

Ich bin erleichtert, dass mein Flugblatt zur Bildung einer Bürgerinitiative mit anschließendem Infotreffen am 30.07. geführt hat.
Das dies dringend angezeigt war, zeigt das Entsetzen der Parteien über ihre Ahnungslosigkeit von dem Vorhaben.

Dass die Stadt Goslar die Öffentlichkeit nicht informiert hat, ist nicht nachvollziehbar und nicht mit Verfahrensregeln zu begründen.

Deshalb gilt mein Dank meinen Mitstreitern und der Partei Die Linke, die sofort eine Verwaltungsausschußsitzung forderte. Andere Parteien haben sich dem zum Glück angeschlossen.